Forschungsverbünde und Kooperationen

Als international arbeitendes Leibniz-Forschungsmuseum für Archäologie hat das LEIZA über Jahrzehnte hinweg ein weltweites Netzwerk mit Partnereinrichtungen aus dem Bereich der universitären und außeruniversitären Forschung sowie der Museumswelt aufgebaut.

Die institutionellen und projektgebundenen Kooperationen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene umfassen dabei alle zentralen Tätigkeitsfelder der Einrichtung. Wichtige Ziele institutioneller Kooperationen sind

  1. die Etablierung von Forschungsschwerpunkten und die Profilbildung von Wissenschaftsstandorten,
  2. die Erschließung und Nutzung von Synergien von Forschungsinfrastrukturen,
  3. die weltweite Sicherung des kulturellen Erbes der Menschheit sowie
  4. die Weiterentwicklung informeller Lernumwelten und nachhaltiger Transfer.

Kooperationen mit Hochschulen

Das LEIZA unterhält Kooperationen mit den Universitäten Mainz und Trier in Rheinland-Pfalz, der Universität Frankfurt und der TU Darmstadt in Hessen sowie der Universität Heidelberg in Baden-Württemberg. Diese umfassen gemeinsame Berufungen (Mainz und Trier), den Aufbau gemeinsamer Forschungsschwerpunkte (Rhein-Main-Universitäten, Trier), eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Lehre und der Nachwuchsförderung (Heidelberg) sowie Regelungen zur Nutzung von Forschungsinfrastrukturen.

Besonders eng sind wir mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) verbunden. Die gemeinsamen Berufungen sowie die vielfältige Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Lehre und der gemeinsamen Nutzung von Infrastrukturen wurden 2014 durch einen neuen Kooperationsvertrag nachhaltig konsolidiert. Federführend bzw. beteiligt ist das LEIZA:

→ Website der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Mit der Universität Frankfurt bestehen Kooperationen in mehreren Verbünden:

Zudem unterrichten zwei habilitierte wissenschaftliche Mitarbeiter des LEIZA am dortigen Institut für Archäologische Wissenschaften.

Website der Goethe-Universität Frankfurt

 

Mit der Universität Trier wurden 2022 zwei gemeinsame Berufungen durchgeführt. Beide Kollegen engagieren sich in Verbundvorhaben der Universität Trier sowie im national wie international ausstrahlenden Forschungsschwerpunkt Römische Archäologie und Maritime Antike (FoRuM), der 2019 zur Profilierung des Wissenschaftsstandortes Trier vom LEIZA, von der Universität Trier und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE RLP) gegründet wurde. Im Mittelpunkt von FoRuM steht die Erforschung der römischen Stadt, der spätantiken Kaiserresidenz und des bis in den Mittelmeerraum reichenden wirtschaftlichen Netzwerkes. 

Website der Universität Trier
Forschungsschwerpunkt Römische Archäologie und Maritime Antike (FoRuM)

Mit dem i3mainz – Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz besteht eine mehr als 20-jährige Kooperation. Gemeinsame Arbeitsfelder sind die geometrische Dokumentation von Funden und Befunden, die Verarbeitung und Erstellung von 3D-Kopien, die Analyse und Präsentation von Daten mit Raumbezug sowie die Entwicklung von Werkzeugen zur Interpretation.

→ Hochschule Mainz
→ zur Website des i3mainz

Nationale Kooperationen und Netzwerke

Das LEIZA ist Mitglied in einer Vielzahl von nationalen Netzwerken beteiligt und arbeitet zudem in wegweisenden Kooperationen mit nationalen Partnern zusammen. Hervorzuheben sind darunter vor allem:

Leibniz-Gemeinschaft

Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung des LEIZA als Leibniz-Forschungsmuseum sind die Kooperationen innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft, deren Bandbreite das gesamte Arbeitsspektrum des LEIZA umfasst.

Durch die gemeinsame Arbeit des Verbundes konnten in den letzten Jahren zahlreiche Synergien in allen Tätigkeitsfeldern der Leibniz-Forschungsmuseen erzielt werden. 2021 wurde unter Sprecherschaft der Generaldirektorin des LEIZA und des Generaldirektors des Museums für Naturkunde eine gemeinsame strategische Agenda 2030 der Leibniz-Forschungsmuseen formuliert, die Leitlinien für die Arbeit aller acht Einrichtungen setzt. Die Agenda 2030 und die darin formulierten gemeinsamen Ziele sind eng mit der Arbeitsplanung des LEIZA bis 2030 verbunden.

Wesentlich für die Entwicklung des Verbundes war die Zusammenarbeit im Rahmen der Aktionspläne I und II für die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Im Aktionsplan II wurden zum Thema Eine Welt in Bewegung über zwei Jahre hinweg Gemeinschaftsprojekte im Transfer durchgeführt. Gefördert wurden der Austausch und Dialog über große globale Herausforderungen unserer Zeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie die barrierefreie Ansprache neuer Zielgruppen. Gemeinsam mit Partnern innerhalb und außerhalb der Leibniz-Gemeinschaft wurden im Aktionsplan Leibniz-Forschungsmuseen von 2020 bis 2022 in allen acht Häusern und an neuen Orten innovative und nachhaltige Vermittlungs-, Dialog- und Beteiligungsformate entwickelt und angeboten – analog und digital. Diese sprechen unterschiedliche Zielgruppen, d.h. Menschen aller Altersklassen, verschiedener Herkünfte und Bildungshintergründe an. Daneben waren die Gründung von "Bildung im Museum", international wahrgenommene Tagungen und der Global Summit II der Forschungsmuseen wichtige gemeinsame Erfolge des Verbundes.

Die Menschheit nimmt zunehmend Einfluss auf das über Jahrmillionen entstandene Erdsystem. Sichtbare Anzeichen dieses ‚Anthropozäns‘ sind die globale Klimaerwärmung, die Verschmutzung der Ozeane und der Rückgang der Biodiversität.In den kommenden Jahren stehen deshalb gesellschaftliche Entscheidungen von zivilisationsgeschichtlicher Tragweite an. Eine fundamentale Frage lautet dabei: Wie lässt sich das Erdsystem ökologisch so stabilisieren, dass Wohlbefinden, Prosperität, Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit für alle Menschen gesichert oder überhaupt erreicht werden?

Das im Juli 2021 gegründete Leibniz-Forschungsnetzwerk „Integrierte Erdsystemforschung“ (iESF) stellt sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe, für die Gesellschaft handlungsrelevante Erkenntnisse über die Menschen im Erdsystem zu gewinnen. Insbesondere werden die ökologischen Tragfähigkeiten des Erdsystems bestimmt, Zusammenhänge mit gesellschaftlichen Dynamiken aufgezeigt sowie daraus alternative nachhaltige Entwicklungspfade abgeleitet. Das Netzwerk erarbeitet dazu innovative Grundlagen der integrierten Erdsystemforschung mit hoher gesellschaftlicher Relevanz.

→ Website des Leibniz-Forschungsnetzwerks

Ob Denkmalstürze, Aufarbeitungsskandale, vergangenheitspolitische Revisionsforderungen, Restitutionskonflikte oder Debatten über den Epochencharakter des Anthropozäns und den Verlust der Biodiversität: Die Frage nach dem „Wert der Vergangenheit“ nimmt einen immer größeren Raum in der gesellschaftlichen Selbstverständigung ein.

Der im September 2021 gestartete Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ untersucht Wertbildungsprozesse ebenso wie Wertekonkurrenzen in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über die Vergangenheit. Er fragt nach dem Stellenwert der Vergangenheit für Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart, er reflektiert den Orientierungswert, der der Vergangenheit beigemessen wird, und er analysiert mit dem Wertehaushalt die historisch fundierten Grundüberzeugungen von Gesellschaften, Gruppen und Milieus.

Mit diesem Leibniz-Forschungsverbund schaffen die beteiligten 21 Leibniz-Institute und Leibniz-Forschungsmuseen einen zentralen Ort für metahistorische, geschichtskulturelle und museologische Grundlagenreflexion. Sie verknüpfen ihre Forschungen im Bereich der Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie historisch arbeitender Disziplinen in den Sozial- und Umweltwissenschaften.

Der neue Verbund knüpft an die Arbeit des Leibniz-Forschungsverbundes »Historische Authentizität« an.

→ Zur Website des Forschungsverbunds
→ Zur Website der Leibniz-Gemeinschaft

Im Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum haben sich die acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft mit vier Bildungsforschungseinrichtungen aus dem Leibniz Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale sowie der TU München zusammengeschlossen mit dem Ziel, empirische Bildungsforschung zu Museen als informelle Lernorte und Besucher:innenforschung in Deutschland gemeinsam voranzubringen. 

Um ein besseres Verständnis von Besuchsentscheidungen und Lernprozessen zu bekommen, sowie maßgeschneiderte Angebote entwickeln zu können, ist eine enge, kooperative Zusammenarbeit empirischer Lehr-Lernforschung und Museumsvermittlung gefragt. Dazu haben sich im Kompetenzzentrum Museen und Bildungsforschungseinrichtungen aus ganz Deutschland zusammengeschlossen um zentrale Fragen zu diskutieren und empirisch fundiert zu beantworten. Das Zentrum steht allen weiteren Partnern offen, Museen ebenso wie Forschenden aus dem Bereich informelles Lernen. 

Die aktuellen Forschungsfelder des Netzwerks sind Besucher:innenforschung, informelles Lernen sowie Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung. Die enge Kooperation im Kompetenzzentrum zielt dabei sowohl auf die Bearbeitung übergreifender Forschungsfragen wie auch auf die Einbindung verschiedener Disziplinen in die Entwicklung zentraler Fragestellungen in der Besucher*innenforschung. Das Kompetenzzentrum Bildung im Museum hat als längerfristiges Ziel, zu einer höheren Standardisierung und damit Vergleichbarkeit der Besucher:innenforschung in Deutschland beizutragen. Daher fungiert das Kompetenzzentrum auch als nationale Anlaufstelle für Besucher:innenforschung in Museen und fördert gezielt den Austausch zwischen den Stakeholdern.

Website des Kompetenzzentrums

Ziel des WissenschaftsCampus Mainz/Frankfurt ist es, eine breite Plattform für interdisziplinäre Byzanzforschung institutionell zu etablieren. Beteiligt sind neben der Byzantinistik und der Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte sämtliche Fächer, die zur Erforschung des Byzantinischen Reichs und seiner Kultur beitragen. Der WissenschaftsCampus Mainz/Frankfurt fördert die Integration der zersplitterten Wissenschaftsdisziplinen, die sich mit Byzanz befassen. Er ermöglicht themenorientierte, multidisziplinäre, historisch-kulturwissenschaftliche Forschung unter einem Dach und bewirkt durch einen gemeinsamen Auftritt der Byzanzforschung eine bessere Sichtbarkeit dieses Fachgebiets.

→ Website des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz

Weitere bedeutende Kooperationen auf nationaler Ebene

Das DAI und das LEIZA kooperieren aufgrund ihrer komplementären Aufträge und Schwerpunktsetzungen in zahlreichen Forschungsprojekten und nationalen Verbünden. Seit mehreren Jahrzehnten werden gemeinsame Forschungs- und Restaurierungsprojekte mit verschiedenen Abteilungen des DAI durchgeführt. Darüber hinaus kooperieren beide Institutionen in regionalen und nationalen Verbünden: seit November 2015 im Verbund Archäologie Rhein-Main (s.o.) und seit April 2016 im Archaeological Heritage Network (ArcHerNet). Seit 2019 entwickeln das DAI und LEIZA gemeinsam mit der HMZ die Konsortialinitiative NFDI4Objects als Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Das Konsortium wurde 2022 bewilligt. Aufbauend auf der langjährigen Zusammenarbeit im ArcHerNet arbeiten das DAI und LEIZA gemeinsam mit dem THW seit 2021 eng zusammen in der Entwicklung und Implementierung eines international arbeitenden Mechanismus für die schnelle Hilfe zum Schutz und Erhalt von Kulturerbe in Krisensituationen weltweit – die KulturGutRetter. 

Mit dem Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) in Leipzig und dem Max-PlanckInstitut für Menschheitsgeschichte in Jena bestehen vielgestaltige Kooperationen. Sie dienen der Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte sowie der gemeinsamen Nutzung von (digitalen) Infrastrukturen und schlagen sich zudem in Beratungstätigkeiten von Mitarbeiter*innen des KB Pleistozäne und Frühholozäne Archäologie des LEIZA in Gremien des MPI-EVA nieder.

Mit dem Ziel der Entwicklung zukunftsorientierter Strategien zur Sammlungserschließung, -dokumentation und -bereitstellung sind das LEIZA und die anderen kulturgeschichtlichen Leibniz-Forschungsmuseen mit den Staatlichen Museen Berlin (SMB) der SPK durch die Beteiligung an der Konsortialinitiative NFDI4Objects und einen gemeinsamen Antrag zur Schaffung einer dezentralen Forschungsinfrastruktur (OSIRIS, ehemals CIIS) eng verbunden.

Intensiv arbeitet das LEIZA mit dem Landesmuseum Mainz, dem Rheinischen Landesmuseum Trier, dem Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle/Saale, dem Museum für Archäologie in Schleswig, dem Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart, dem Badischen Landesmuseum in Karlsruhe und der Archäologischen Staatssammlung in München zusammen. Das LEIZA kooperiert in Fragen des Kulturgüterschutzes auf nationaler Ebene zudem mit Behörden, wie dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden und den Landeskriminalämtern von Hessen und Rheinland-Pfalz.

Lokale und regionale Kooperationen

Hochschulen und weiteren Partnern aus der Wissenschaft

Das LEIZA arbeitet in Mainz, im Rhein-Main-Gebiet bzw. innerhalb des Landes Rheinland-Pfalz nicht nur bilateral mit Universitäten und Hochschulen zusammen, sondern auch in gemeinsam getragenen Netzwerken, Zentren und Verbünden, die zur Synergie- und Profilbildung beitragen. Hierzu zählen:

In der 2008 als Verein gegründeten Mainzer Wissenschaftsallianz sind neben Universität und Hochschule, den drei Leibniz-Einrichtungen, den Max-Planck- und den Fraunhofer-Instituten weitere forschende Museen sowie forschende Unternehmen miteinander vernetzt. Zweck des Vereins ist die Förderung von Forschung und Wissenschaft zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Mainz. Aufgabe des Vereins ist es auch, neue Projekte und Kooperationen anzubahnen, eine Plattform für die Wissenschaft zu bieten und die Forschung in die Öffentlichkeit zu tragen.

Website der Mainzer Wissenschaftsallianz

Das LEIZA ist Gründungsmitglied des 2015 gegründeten Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, kurz mainzed. mainzed ist eine gemeinsame Initiative von sechs wissenschaftlichen Einrichtungen zur Förderung digitaler Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften am Standort Mainz mit dem Ziel, ein Mainzer Profil zu entwickeln.

mainzed steht für die zentrale Bündelung von digitaler Kompetenz in Mainz, für Digitalität im Sinne eines Diskurses zum Umgang mit dem Digitalen und für eine innere Verfasstheit, eine aktive Einstellung zur digitalen Welt – einem mindset. Künftig werden in mainzed über die Fächergrenzen hinweg Archäologinnen und Historiker, Informatikerinnen, Musik- und Buchwissenschaftler und viele weitere Disziplinen gemeinsam die digitale Forschung und Lehre in Mainz entwickeln. mainzed versteht sich hierbei als Ansprechpartner für Fragen rund um die Digitalität in Forschung und Lehre. Aufbauend auf den Kompetenzen der Partnerinstitute berät mainzed bei der Identifikation und Implementierung digitaler Komponenten der Forschung in Mainz. mainzed arbeitet somit lokal und denkt dabei global – die Verknüpfung mit den internationalen Entwicklungen der Forschungsgemeinschaft geschieht direkt aus den konkreten Forschungsvorhaben und kollaborativen regionalen Projekten. mainzed bekennt sich zu einem transparenten und nachhaltigen Umgang mit Forschungsdaten und Softwareentwicklungen (OpenAccess, OpenSource, OpenScience).

→ www.mainzed.org

Gemeinsam mit der Universität Mainz initiierte das LEIZA 2015 den Prozess zur Gründung eines Verbundes Archäologie Rhein-Main (VARM), der das breite Spektrum von drei Universitäten (Mainz, Frankfurt, Darmstadt), zwei Hochschulen (Mainz, Wiesbaden), zwei außeruniversitären Forschungseinrichtungen (LEIZA und RGK des DAI) sowie die Landesarchäologien mit ihren Bodendenkmalpflegeämtern und Landesmuseen umfasst und durch weitere Museen ergänzt wird.

Durch die engere Kooperation der Archäologischen Wissenschaften werden die im Rhein-Main-Gebiet vorhandene Potenziale national und international besser sichtbar gemacht und Synergien erzielt, die zur Profilierung der Wissenschaftsregion Rhein-Main beitragen. Die Kooperation umfasst die Entwicklung gemeinsamer Forschungsvorhaben (z.B. Profilbereich Challenges), die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Lehre, die gemeinsame Nutzung wissenschaftlicher Infrastrukturen und den Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Öffentlichkeit. Neben aus VARM hervorgegangenen Verbundprojekten engagiert sich das LEIZA innerhalb von VARM in den AG Eisenzeit und AG Theorie und Methoden.

Website des VARM

Behörden und Partnern aus dem Kulturbereich

Die Kooperation mit der Prinz Maximilian zu Wied-Stiftung bildet die Grundlage für den gemeinsamen Betrieb von MONREPOS. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Kultur durch die Erhaltung des Waldheims (Schloss) Monrepos als Baudenkmal und seine Unterhaltung als Museum und Forschungszentrum. Träger der Stiftung sind das Fürstenhaus zu Wied, der Landkreis Neuwied, die Stadt Neuwied sowie der Förderkreis des Forschungsbereichs Altsteinzeit e.V.

1996 wurde in der östlichen Vulkaneifel im Lkr. Mayen-Koblenz der Geopark "Vulkanpark" gegründet, um die einzigartigen Landschaftsdenkmäler des Vulkanismus sowie die Denkmäler des antiken und mittelalterlichen Tuff- und Basaltabbaus zu pflegen und publikumswirksam in Wert zu setzen. Für den Betrieb, die pädagogische Betreuung sowie die Vermarktung der Besucherzentren und Geländedenkmäler ist die Vulkanpark GmbH zuständig, an der das LEIZA und der Zweckverband Vulkanpark zu gleichen Teilen als Gesellschafter beteiligt sind. Das LEIZA erarbeitet auf Basis seiner langjährigen Forschung in der Region die wissenschaftlichen Grundlagen und Vermittlungskonzepte für die Besucherzentren und Geländedenkmäler.

Internationale Kooperationen und Netzwerke

Das LEIZA pflegt international eine intensive Zusammenarbeit mit derzeit über 50 bedeutenden Partnerorganisationen in 30 Ländern auf den Gebieten der Archäologien und benachbarter Wissenschaften sowie im Bereich des Wissenstransfers. Neben Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstituten und Akademien zählen hierzu Nationalmuseen, z.B. das Museu Nacional in Rio de Janeiro und das Nationalmuseum in Kairo sowie Museumsinstitutionen wie die Smithsonian Institution (Washington, D.C.). Besonders wichtige außereuropäische Partner waren in den letzten Jahren auch archäologische Institute und Museen in der VR China (Archäologisches Institut der Provinz Shaanxi), Äthiopien, Marokko (Institut National des Sciences de l’Archéologie et du Patrimoine) und Nigeria (National Commision for Museums and Monuments). Im Rahmen dieser Kooperationen und darüber hinaus pflegen Wissenschaftler*innen des LEIZA persönliche Kontakte weltweit.

Internationale Kooperationen bei Forschungs- und Restaurierungsprojekten

Wichtige außereuropäische Aktivitäten stellen die langjährigen Forschungsarbeiten des Forschungsfeldes Menschwerdung in Äthiopien (Melka Kunture) und Marokko, des Forschungsfeldes Zusammenleben in Ägypten, in der VR China und im Iran sowie des Forschungsfeldes Wechselwirkungen in Nigeria dar. Im Emmy-Noether-Projekt SEAFRONT arbeitet Niklas Hausmann mit Edem Mahu (University of Ghana) und Rob Marchant (University of York) daran, die heutigen ökonomischen Zustände für Fischer im Golf von Guinea (Sierra Leone, Ghana, Benin, Nigeria) besser zu verstehen, indem Veränderungen der Wachstumskonditionen von Austern über die letzten 300 Jahre untersucht werden. Fortgeführt werden zudem die »MOE Key Laboratory of Western China’s Environmental Systems/Research School of Arid Environment and Climate Change« an der Universität Lanzhou, Provinz Gansu (VR China). Neben Forschungsprojekten ist das LEIZA über Restaurierungs- und Konservierungsvorhaben international aktiv. Zu den bekanntesten Objekten gehört die Totenmaske des Tutanchamun, die gemeinsam mit anderen Gegenständen der Grabausstattung durch Restauror*innen des LEIZA im Nationalmuseum von Kairo restauriert wurde. Die langfristigen Kooperationen des LEIZA mit dem Archäologischen Institut der Provinz Shaanxi (VR China) im Bereich der Restaurierung sollen auf erneute Anfrage des Leiters Sun Zhouyong ab 2023 wieder aufgenommen werden.

Internationale Kooperationen im Wissenstransfer

Auf Anfrage des Museu Nacional (Rio de Janeiro) existiert seit 2021 mit dem Kompetenzbereich Restaurierung, Konservierung und Materialanalytik unter Mitwirkung des GoetheInstituts ein regelmäßiges Gesprächsformat (bilaterale Gespräche), bei dem das LEIZA unter Führung von Christian Eckmann beratend die Restaurierung der durch den Brand im Jahre 2018 beschädigten Objekte des brasilianischen Nationalmuseums begleitet. Im Bereich der Bildungsforschung arbeitet das LEIZA mit der Smithsonian Institution zusammen. Ein Auftakt dazu war die gemeinsame SessionLeitung beim Global Summit II der Forschungsmuseen in München im Jahr 2022. Das LEIZA fördert den internationalen Austausch durch Gastaufenthalte von Wissenschaftler:innen. Regelmäßig forschen Humboldt-Stipendiat:innen in enger Zusammenarbeit mit den FF an den unterschiedlichen Standorten des LEIZA. Im Rahmen des Austauschprogramms des DAAD TheMuseumsLab, das explizit die Zusammenarbeit mit afrikanischen Kulturinstitutionen fördert, hospitieren regelmäßig Gäste aus afrikanischen Ländern in den Abteilungen des Transfers.

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