Monumentale Unterweltsvase für die Zukunft gesichert

Ein Dreivierteljahr hat die aufwendige Restaurierung der sogenannten "Maler'schen Unterweltvase" gedauert – seit 8. September ist das 1,23 m große, antike Prunkstück wieder in der Ausstellung des Badischen Landesmuseums zu bestaunen. Gemeinsam mit der Kulturstiftung der Länder und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) als Kooperationspartner brachte das Badische Landesmuseum eines seiner größten Konservierungsprojekte der jüngsten Vergangenheit zum Abschluss.

Das gesamte Restaurierungs- und Konservierungsprojekt wurde in enger Kooperation zwischen dem Badischen Landesmuseum und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) durchgeführt. Kolleginnen und Kollegen der Abteilungen Restaurierung, wissenschaftliche IT und Wissenschaft aus beiden Institutionen arbeiteten gemeinsam über die gesamte Projektlaufzeit an der Erforschung und Erhaltung der Vase. Dabei standen die Universitäten Tübingen, Stuttgart und Köln mit Ihrer umfassenden Expertise beratend zur Seite.

Der sog. Unterweltskrater aus dem italienischen Ort Ruvo in Apulien ist ein sehr seltenes, monumentales Prunkgefäß aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und gehört zu den wichtigsten Exponaten des Badischen Landesmuseums. Auf den ersten Blick präsentiert sich der mit einem detailreichen Panorama der griechischen Unterwelt bemalte Volutenkrater in einem vollständigen und intakten Erscheinungsbild. Jedoch wurde die aus rund 260 Scherben zusammengesetzte Vase mehrfach restauriert und neu zusammengesetzt. Überalterte und spröde Restaurierungsmaterialen gefährdeten jüngst die Stabilität des Gefäßes, so dass eine erneute Restaurierung dringend notwendig wurde.

Um den aktuellen konservatorischen Zustand realistisch einzuschätzen und ein gezieltes Konservierungskonzept zu erarbeiten, wurde mit Unterstützung der wissenschaftlichen IT des LEIZA erst ein 3D-Scan und anschließend daraus ein digitales Modell des Kraters erstellt. Auf Grundlage dieser Daten konnten sämtliche Objektinformationen erfasst und exakt kartiert werden.

Anhand der gewonnenen 3D-Daten wurde das Objekt mit einem unsichtbaren Endoskelett im Vaseninnern versehen, welches dem Objekt zusätzlich Stabilität verleiht. Es ist damit auch zukünftig ausstellungsfähig.

Die Kulturstiftung der Länder förderte die Konservierung der Prunkvase im Rahmen der Förderlinie für Restaurierungen.
 

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