Emmy Noether-Nachwuchsgruppe SEAFRONT

In der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe werden Zusammenhänge von saisonalen Klimaschwankungen und menschlichem Verhalten im frühen und mittleren Holozän untersucht.

Wie sehr Menschen in der Vergangenheit vom Wetter abhängig waren und wie Menschen auf extreme Wetterverhältnisse reagiert haben, sind wichtige Fragen innerhalb der Archäologie. Durch die geochemische Analyse von Muschelartefakten archäologischer Fundstellen ist es möglich, sich diese Zusammenhänge genauer anzusehen, da Muscheln sehr genau die klimatischen Bedingungen vor Ort aufzeichnen können und schon in der Urgeschichte regelmäßig von Menschen gesammelt wurden.

Im Mittelpunkt der Forschungen in der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe SEAFRONT liegt die Ausbreitung des Neolithikums in Südeuropa vor 9000–7000 Jahren. Zu dieser Zeit fanden großflächige, klimatische Veränderungen statt, die diese Ausbreitung direkt kontrolliert haben könnten. Um diese klimatische Kontrolle zu quantifizieren analysiert das Emmy-Noether Projekt die Muschelfunde bekannter steinzeitlicher Fundstellen (Franchthi, Grotta dell'Uzzo, Grotta d'Oriente, Cyclops Cave, und Haua Fteah) im Mittelmeerraum, deren klimatischen Archive trotz der langen Forschungsgeschichte der Fundstellen nicht im Detail analysiert wurden.

Dies wird zum ersten Mal technisch möglich durch die Methode der laserinduzierten Plasmaspektroskopie, die durch schnelles elementares Mapping in der Lage ist, große Fundmengen zu analysieren. Dieser technologische Fortschritt ermöglicht nun zum ersten Mal, dass kurzfristige Wetterverhältnisse vor Ort direkt mit archäologischem Material verglichen werden und robuste Aussagen über die Einwirkung der Umwelt auf das menschliche Verhalten gemacht werden können.

Leitung

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