Sammlungen

Die archäologische Sammlung des LEIZA ist in ihrer Zusammenstellung einzigartig und zugleich ein direktes Abbild der Forschungen des Hauses. Sie umfasst ca. 220.000 Einzelobjekte und besteht zu etwa gleichen Teilen aus Originalfunden und Kopien für wissenschaftliche Zwecke, Modellen und Rekonstruktionen.

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Die Gründungsidee des Römisch-Germanischen Zentralmuseums im Jahre 1852 war es, in Mainz eine zentrale Referenzsammlung der bedeutendsten und aussagekräftigsten archäologischen Fundobjekte zwischen dem Mittelmeerraum und Nordeuropa aufzubauen. Dies bildete die Grundlage für Forschungen zur Chronologie und Typologie sowie für groß angelegte kulturübergreifende Studien, wie sie an anderen Orten zu diesem Zeitpunkt kaum möglich gewesen wären. Da die Originalobjekte natürlich bei den jeweiligen Besitzern verbleiben sollten, wurden in Mainz detailgetreue Kopien angefertigt. Unter Einsatz verschiedener, neuerdings auch digitaler Methoden erfolgt die Produktion von Kopien noch heute auf allerhöchstem Niveau. Erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gelangten zunehmend auch Originalobjekte durch Schenkungen, Kauf oder Tausch in die Sammlung. Diese ergänzten die Referenzsammlung zur Archäologie der „Alten Welt“.

Unsere Kopien stellen eine nachhaltige Sicherung unseres weltweiten kulturellen Erbes dar, was angesichts kriegerischer Auseinandersetzungen und internationaler Krisen weiterhin von großer Bedeutung ist. Die Kopien ermöglichen es außerdem, bedeutende archäologische Objekte, bei denen der Zugriff auf das Original aus unterschiedlichen Gründen verhindert ist, für Forschungs- und Ausstellungszwecke zur Verfügung zu stellen. Daneben dokumentieren aber auch viele der analogen Kopien ältere, oft unverfälschtere Erhaltungszustände archäologischer Fundstücke, deren Zustand durch spätere Eingriffe und Ergänzungen oder Verwitterung verändert worden ist. Somit besitzen gerade die Abformungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts einen eigenen historischen Wert. Ihre Bereitstellung, ergänzt durch die Originale der eigenen Sammlung, versetzt das LEIZA heute in die einzigartige Lage, an einem Ort kulturelle Zusammenhänge erfahrbar zu machen, für die ansonsten der Besuch zahlloser Museen notwendig wäre.

Den Kuratoren unseres Arbeitsbereichs Sammlungen obliegt die Sammlungspflege entlang einer festgelegten Strategie unter Berücksichtigung der ICOM-Standards für Museen und des SPECTRUM - UK Museum Dokumentation Standard. Neben der Weiterentwicklung und Erweiterung der Sammlung, die auf der Grundlage strenger Richtlinien erfolgt (Link Selbstverpflichtung) bedeutet dies die Inventarisierung und konservatorische Einordnung der Bestände, die Provenienzforschung, die Bearbeitung von Anfragen und Leihansuchen sowie die Bereitstellung von Sammlungsbeständen für interne und externe Forschungsprojekte. Da die Sammlung mittlerweile komplett digital erfasst ist, kommt der Kuratierung der Objektdatensätze und deren öffentlicher Bereitstellung eine besondere Bedeutung zu.

Selbstverpflichtung und Richtlinie für den Erwerb archäologischer Kulturgüter (PDF)

Referenzsammlungen

In verschiedenen Arbeitsbereichen und Laboren werden eigene Sammlungen vorgehalten und betreut, die spezifische Themen und Fragestellungen bedienen. So werden in der Archäometrie Referenzproben z. B. für Analysen an rotem Granat aufbewahrt, in den Restaurierungswerkstätten existieren Sammlungen zu unterschiedlichen Techniken der Abformung und Kopienherstellung, im Labor für experimentelle Archäologie befindet sich eine Sammlung von Keramikgefäßen aus den Experimenten zur Mayener Keramikproduktion.

Zoologische Sammlung

Die Zooarchäologische Sammlung in Monrepos beherbergt rezente Skelettreste und (sub-)fossile Knochen sowie die Referenzsammlung von Knochen mit taphonomischen Modifikationen. In der Zooarchäologischen Sammlung werden die faunistischen Arbeiten des LEIZA durchgeführt. Sie sind insbesondere eine Säule der Forschung im Kompetenzbereich Pleistozäne und Frühholozäne Archäologie. Im Vordergrund stehen die Rekonstruktion der Genese, Ablagerungsverhältnisse und -geschichte von Knochenakkumulationen an archäologischen Fundstellen. Aktualistische Experimente und Simulationen taphonomischer Prozesse sind wichtige Bestandteile der Arbeiten in der Zooarchäologischen Sammlung. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Spurenlabor (TraCER) in Monrepos. Die Sammlung steht der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung.

 

Kontakt

Archäologische Sammlung und Referenz-Sammlung

Leibniz-Zentrum für Archäologie
Arbeitsbereich Sammlungen

Ludwig-Lindenschmit-Forum 1
55116 Mainz
  

  

  
 

Zoologische Sammlung

Zoologische Sammlung
Monrepos Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution

Schloss Monrepos
56567 Neuwied

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