Studierende für Feldkampagne gesucht

Für die diesjährige Feldkampagne an der archäologischen Fundstätte Bisenzio (Italien) vom 23. August bis 04. Oktober suchen wir noch fortgeschrittene Bachelor- oder Masterstudent:innen!

Die archäologische Fundstätte „Bisenzio“ befindet sich am gleichnamigen „Monte Bisenzio“ (404,8 m), der sich am Südwest-Ufer des Bolsena-Sees (ca. 305 m ü.d.M.) erhebt, 4 km nördlich der modernen Stadt Capodimonte in der Provinz Viterbo (Latium, Italien – Süd Etrurien). Falls sich der Name „Bisenzio“ von „Visentium“ ableitet, dem Namen des römischen Munizipiums, dessen Lage noch unklar ist, so ist der Beginn einer dauerhaften Siedlung auf dem Hügel viel früher und geht mindestens auf die späte Bronzezeit zurück.

Wie die zahl- und aufschlussreichen Haus- und Bestattungsbefunde – die unsystematisch untersucht und nur sehr selten veröffentlicht wurden – zeigen, florierte zwischen dem späten 10. und dem frühen 5. Jh. v. Chr. nicht nur auf dem Hügel eine sehr dynamische Gemeinschaft, sondern auch im Bereich der angrenzenden Felder und an der mittlerweile versunkenen Seeküste.

Die Nekropolen liegen in etwa 4 km Entfernung südöstlich, westlich und nordwestlich vom „Monte Bisenzio“. Systematische Ausgrabungen fanden in den Nekropolen zwischen 1884 und 1894 und erneut zwischen 1911 und 1933 statt. Leider wurden nur wenige der Grabbeigaben publiziert und abgebildet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von der Soprintendenza per i Beni Archeologici dell'Etruria Meridionale zahlreiche kleine Ausgrabungen durchgeführt. Die frühesten Gräber lassen sich anhand des

Grabritus und der Grabbeigaben in das frühe 9. Jh. v. Chr. datieren, während die jüngsten etruskischen Bestattungen auf etwa 500 v. Chr. oder an den Beginn des 5. Jhs. v. Chr. zu setzen sind.

Zwischen 2015 und 2017 fand die erste Phase des "Bisenzio-Projekts" statt, ein internationales und transdisziplinäres Projekt, das die Wiederaufnahme der Forschung mit einem holistischen Ansatz ermöglichte.

Die Feldforschungsaktivitäten der zweiten Phase des Projekts, die durch die Fritz Thyssen Stiftung finanziert ist, begannen im Jahr 2021 (Leitung Dr. Andrea Babbi - LEIZA Mainz/CNR-ISPC Rom). Neben zahlreichen Forschungsaktivitäten ist auch eine dritte archäologische Ausgrabungskampagne geplant, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich für Klassische Archäologie des Instituts für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt werden soll.

Für Nicht-Einwohner werden die Kosten für Unterkunft und Verpflegung vom Projekt übernommen, nicht jedoch An- und Abreise.
 

Wann?

Anreise am 23.08., Abreise am 04.10.2024, Ausgrabung 6 Wochen. Eine Teilnahme für kürzere Zeiträume ist nicht möglich.
 

Wozu?

Die Interpretation der zwischen 2015 und 2017 entdeckten elektromagnetischen Anomalien soll durch gezielte Grabungsschnitte bestätigt oder widerlegt werden.
 

Wer?

Fortgeschrittene Bachelorstudierende bzw. Masterstudierende.
 

Bewerbung einreichen

Um sich zu bewerben, müssen ein Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und die Kopie einer in Italien gültigen Unfallversicherung (für die gesamte Dauer der Kampagne) bis zum 21. April an Dr. A. Babbi (andrea.babbi@leiza.de; andrea.babbi@cnr.it) gesendet werden.

Grabungserfahrung und Italienischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung.
 

Auschreibung als PDF

Projektseite Bisenzio

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