Forschungsprojekt

Die Steinwerkzeug-Technologie des Acheuléens und die Ursprünge der menschlichen Entscheidungsprozesse

Der Acheuléen-Fundortkomplex von Melka Wakena als Fallstudie

Zusammengefasst

Untersuchungen zur Entwicklung des Menschen im Pliozän und frühen Pleistozän haben sich bislang intensiv auf das afrikanische Rift Valley konzentriert. Um das Wissen über diese frühe Entwicklungsphase zu erweitern, widmet sich dieses Forschungsprojekt nun einem neu entdeckten archäologischen Fundortkomplex im äthiopischen Hochland, Melka Wakena, der mit der Acheuléen-Kultur in Verbindung gebracht wird.

Die Forschung zur biologischen und kulturellen Entwicklung des Menschen im Pliozän und frühen Pleistozän hat sich bislang intensiv auf das afrikanische Rift Valley (nachfolgend Rift) konzentriert. Explizit oder implizit wurden in der umfangreichen multidisziplinären Forschung zu frühen Homininen Hypothesen und Modelle über Aktivitäten, Bewegungen und Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt aus den in dieser Region gesammelten Daten abgeleitet. Das Ergebnis ist, dass unsere Wahrnehmungen und Modelle der Biologie, der kulturellen Verhaltensweisen, der kognitiven Fähigkeiten sowie der Populationsdynamik und Interaktionen frühpleistozäner Homininen aus der begrenzten Perspektive des Rifts konstruiert sind.

Dieses Projekt konzentriert sich auf einen neu entdeckten archäologischen Fundortkomplex im äthiopischen Hochland, Melka Wakena (MW), wo eine Reihe von Fundstellen, die auf eine Zeitspanne zwischen 1,6 Ma und >0,7 Ma datiert und mit Acheuléen-Steinzeittechnologie in Verbindung gebracht werden, eine vergleichende Perspektive aus einer anderen Region bieten.

Die Zusammenarbeit des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) in diesem Projekt konzentriert sich auf die Untersuchung der physikalischen Eigenschaften und Nutzungsprozesse von Schlagwerkzeugen aus dem Technokomplex von Melka Wakena (MW) im äthiopischen Hochland, die auf ca. 1,6 Ma bis ca. 0,7 Ma datiert werden. Unsere Studie basiert auf hochauflösenden Analysen in mehreren Maßstäben, kombiniert mit einem speziellen experimentellen Programm. Mit diesem Programm soll erforscht werden, wie sich die Bildung von Gebrauchsspuren als Folge der Aufprallbewegungen von Knochen bei den verschiedenen an der Fundstelle identifizierten Rohmaterialien unterscheidet. Um diese Ergebnisse zu erreichen, basieren unsere experimentellen Replikationen auf mechanisierten, kontrollierten Experimenten, um eine hohe variable Kontrolle zu gewährleisten.

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Kontakt

Dr. Eduardo Paixão
+49 2631 9772-240
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Projektzeitraum

Seit 04.2022

Unterstützung

Fritz Thyssen Stiftung

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