Dem Buddha geweiht

Neue Forschungsergebnisse zu den kaiserlichen Seiden der Tang-Zeit aus dem Tempel von Famen jetzt als Monographie im LEIZA Verlag erschienen.

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Nachdem durch ein Starkregenereignis 1981 die Ming-zeitliche Pagode eingestürzt war, offenbarte sich 1987 bei Freilegungsarbeiten unter dem buddhistischen Tempel von Famen (Provinz Shaanxi / VR China) eine Schatzkammer aus der Tang-Zeit. Eine Inschriftentafel am Eingang der vorderen Kammer verriet nicht nur, dass sie 874 n. Chr. zum letzten Mal verschlossen worden war, sondern listete auch die zahlreichen dort verwahrten Kunst- und Kulturgegenständen auf. Mitglieder der kaiserlichen Familie und hochrangige Mönche hatten diese über 240 Jahre lang zu Ehren einer Fingerreliquie Buddhas dem Tempel geweiht. Neben Objekten aus vergoldetem Silber, seltener Seladonkeramik und aus fernen Ländern importierten Glaswaren traten auch größere Mengen edler Seiden zutage. Die zu großen Ballen geschichteten Textilien befanden sich nach über einem Jahrtausend Lagerung in der feuchten Umgebung in prekärem Erhaltungszustand.

In mehreren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Teilprojekten arbeitete ein interdisziplinäres Team deutscher und chinesischer Fachleute aus Mainz, München, Münster und Xi’an zwischen 2001 und 2014 am Erhalt und der Untersuchung der einzigartigen Funde. Das Buch stellt die Ergebnisse der exemplarischen Arbeiten an den Seidenfunden vor und vermittelt darüber hinaus Einblicke in Tang-zeitliche Bekleidungssitten, die Organisation der Textilproduktion, Farbstofftechnik und Goldfadenherstellung sowie die Rolle von Seide in Religion und Alltag.

Buchdaten

Susanne Greiff, Romina Schiavone, Shing Müller, Sun Zhouyong, Hou Gailing (Hrsg.)
Dem Buddha geweiht
Neue Forschungen zu den kaiserlichen Seiden der Tang-Zeit aus dem Tempel von Famen

Monographien des RGZM Band 133
1. Auflage (2023), Hardcover, 652 Seiten, 21 x 30 cm, fadengeheftet
ISBN 
Printausgabe: 139,- €

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