Erbgut des Auerochsen entschlüsselt anhand archäologischer Funde

In einer im Fachjournal „Nature“ veröffentlichten Studie zeigt ein internationales Team von Forscher*innen, unter ihnen Dr. Martin Street vom Archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution MONREPOS, einer Einrichtung des LEIZA, die Entwicklung der Unterarten des Auerochsen (Bos primigenius) zum Hausrind auf. Im Blickpunkt der Untersuchung stand die genetische Entwicklung des wilden Vorfahren des Hausrindes während und nach der Eiszeit.

Die mitteleuropäische Unterart wurde dabei durch Gen-Sequenzierungen bestimmt. Für diese Untersuchung kamen Proben zum Einsatz, die im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Our Way to Europe“ an der Universität zu Köln entnommen wurden. Die Knochen waren in den 1980er Jahren von Dr. Martin Street von MONREPOS aus in Bedburg-Königshoven westlich von Köln im Zuge des damaligen Braukohleabbaus ausgegraben worden.

„Mithilfe der Proben aus Bedburg-Königshoven konnte das Genom des mitteleuropäischen Auerochsen zum ersten Mal vollständig entschlüsselt und die Geschichte der europäischen und asiatischen Wildrinder und der heutigen Hausrinder besser beschrieben werden“, so Dr. Birgit Gehlen vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln, Co-Autorin der Studie.

Neben den detaillierten Hinweisen auf die Bejagung des Auerochsen und die Ausbeutungsmuster wurde der Fundplatz Bedburg-Königshoven berühmt für den Fund zweier großer, seitlich gelochter Masken aus dem oberen Schädel und dem Geweih von Rothirschen, die im Kontext schamanischer Praktiken interpretiert werden. Diese wurden von Martin Street nicht nur ausgegraben, sondern auch umfassend wissenschaftlich ausgewertet und publiziert.

 

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