Freundschaftsmedaille der Mongolei an Dr. Ursula Brosseder in Ulaanbaatar verliehen

Wir gratulieren unserer Kollegin PD Dr. Ursula Brosseder herzlich! Sie ist am Freitag, dem 8. September, für ihre Verdienste in der langjährigen, bilateralen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Archäologie mit der Nairamdal-Medaille der Mongolei ausgezeichnet worden. Übergeben wurde die Freundschaftsmedaille vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Für zukünftige Forschungsaufenthalte bereist ein zehnköpfiges internationales Projekt-Team gegenwärtig archäologische Stätten in der Mongolei. Ziel des vom Europäischen Forschungsrat (ERC) für sechs Jahre geförderten Projekts ist es, die Wechselbeziehungen zwischen Viehzüchtern der östlichen Steppe Eurasiens und sesshaften Gesellschaften Chinas zu untersuchen.

"Ich fühle mich geehrt, diese Medaille für unsere langjährige fruchtbare und wichtige Zusammenarbeit zur Förderung der Archäologie der Mongolei zu erhalten. Ich freue mich auch, dass wir unsere alten und neuen Kooperationen im Rahmen unseres internationalen ERC Synergy Grant Horsepower-Projekts fortsetzen, die mongolische Archäologie sowie die Kolleginnen und Kollegen vor Ort unterstützen können“, äußerte sich die Projektleiterin Ursula Brosseder zum Erhalt der Nairamdal-Medaille, die außergewöhnliche Beiträge zur Stärkung der bilateralen Freundschaft und zur Förderung der Mongolei im Ausland würdigt.

Pferdegenetik als Spur für gesellschaftlichen Austausch und Handelsbeziehungen

Das mit insgesamt 8,5 Millionen Euro finanzierte Horsepower-Projekt erforscht die Geschichte des Pferdes und seinen Einfluss auf die Gesellschaften und die damit verbundenen Wechselwirkungen zwischen der östlichen Steppe und China in einem Zeitraum vom zweiten Jahrtausend v. Chr. bis zur Gründung des Xiongnu-Reichs in der Mongolei und des Qin-Staats in China nach 300 v. Chr. Die damaligen gegenseitige Einflüsse und Abhängigkeiten zwischen China und den Steppenhirten können durch menschliche und tierische Hinterlassenschaften enträtseln werden. Eine aktuelle Hypothese hinterfragt, ob die in der Mongolei gezüchteten Pferde, im Austausch gegen Metalle nach China gebracht wurden. Zu diesem Zweck besteht das internationale Team aus einem interdisziplinären Netzwerk, das die Expertisen von Archäologie, Metallurgie und Pferdegenetik kombiniert.

PD Dr. Ursula Brosseder ist seit 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzbereich Vorgeschichte des LEIZA. In Zusammenarbeit mit der National University Mongolia leitet sie seit Sommer 2023 die Ausgrabungen und deren Auswertung in der Mongolei. Das Projekt »Horsepower« besteht aus einem internationalen Forschungsteam der Universität Oxford (Prof. Chris Gosden, Archäologie), des CNRS Toulouse (Prof. Ludovic Orlando, Pferdegenetik), des British Museum (Dr. Ruiliang Liu, Metallurgie) und des Leibniz-Zentrums für Archäologie (PD Dr. Ursula Brosseder, Dr. Limin Huan). 

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