Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass sich über Jahrtausende Epochen mit starkem Wachstum und Rückgang abwechselten. Dieses Auf und Ab hängt laut der Autoren offenbar mit der Intensität von Klimaveränderungen zusammen. Die Archäologen, Klimaforscher und Umweltwissenschaftler trugen für ihre Analyse umfangreiche Informationen aus verschiedenen Datenbanken zusammen, auch aus einer neuen Metadatenbank am LEIZA in Mainz zu archäologischen Funden.
„Die Frage, warum Gesellschaften entstehen, blühen und dann wieder zusammenbrechen, beschäftigt die Archäologie, aber auch alle Geschichtswissenschaften schon immer“, sagt Detlef Gronenborn vom LEIZA, der die Studie mit konzipiert hat. „Nun zeigt sich, dass auf kontinentaler, aber auch auf globaler Ebene häufig ein Klimawandel mit ausschlaggebend war – mehr noch als gesellschaftsinterne Vorgänge wie Umstürze. Der innovative Ansatz unserer Studie steht daher im Kontext einer internationalen und interdisziplinären Strömung, in der Forschende die Wechselwirkungen zwischen dem Planeten und dem Menschen in den Fokus nehmen.“ Diese Strömung nennt sich „Planetary Thinking“.
Weitere Informationen:
Publikation in „Nature Communications“:
- Kai W. Wirtz, Nicolas Antunes, Aleksandr Diachenko, Julian Laabs, Carsten Lemmen, Gerrit Lohmann, Rowan McLaughlin, Eduardo Zorita, Detlef Gronenborn: „Multicentennial cycles in continentaldemography synchronous with solar activityand climate stability”
https://doi.org/10.1038/s41467-024-54474-w