Monographie Werla 2: Die Menschen von Werlaburgdorf jetzt im Open Access verfügbar

Die 2014 erschienene Monographie von Markus C. Blaich ist ab sofort auch im Open Access verfügbar. Das Werk untersucht den Friedhof von Werlaburgdorf, die größte Nekropole des Braunschweiger Landes aus dem frühen Mittelalter. Die ca. 260 Körpergräber, deren Nutzung vom 8. bis zum 10. Jahrhundert reicht, bieten einzigartige Einblicke in die Gesellschaft des Nordharzvorlandes während der Sachsenkriege Karls des Großen und der anschließenden ottonischen Herrschaft.

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Buchdaten

Blaich, Markus C.: Werla 2: Die Menschen von Werlaburgdorf: Ein Beitrag zur Geschichte des Nordharzvorlandes im 8. bis 10. Jahrhundert, Heidelberg: Propylaeum, 2024 (Monographien des RGZM, Band 114).

1. Auflage 2013, 250 Seiten, 103 Abbildungen

ISBN 978-3-88467-224-2
ISBN 978-3-96929-378-2 (PDF)

https://doi.org/10.11588/propylaeum.1488
Veröffentlicht am 16.09.2024

Zusammenfassung

Für Norddeutschland gilt die Zeit der Sachsenkriege Karls des Großen (772 bis ca. 804) als eine der größten gewaltsamen Umwälzungen in seiner Geschichte. In den folgenden zwei Jahrhunderten wandelte sich das Harzvorland von einem militärisch kontrollierten Randgebiet zum Kernland der ottonischen Königsmacht. Die Krönung Heinrichs I. (919) und die Wahl seines Sohnes Ottos des Großen zu seinem Nachfolger (936-973) markieren den Abschluss dieses Wandels. Es fällt jedoch schwer, die damit verbundenen Veränderungen in der sächsischen Gesellschaft anhand der vorhandenen Berichte und Urkunden nachzuvollziehen.
Deshalb verdient der Friedhof von Werlaburgdorf mit seinen annähernd 260 Körpergräbern besondere Aufmerksamkeit. Es ist die größte Nekropole ihrer Art im Braunschweiger Land, die zudem in einer modernen Grabung beinahe vollständig erfasst werden konnte. Ihre Nutzungsdauer lag zwischen dem mittleren 8. und dem mittleren 10. Jahrhundert. Die zugehörige Siedlung dürfte allenfalls fünf bis sieben Familien bzw. Hofstellen umfasst haben. Eine Verknüpfung der anthropologischen Untersuchungen (u.a. zu Altersaufbau, Geschlechterrelation, Kindersterblichkeit und Krankheitsbelastung) mit der archäologischen Auswertung erlaubt weitergehende Aussagen zur Binnengliederung der bestattenden Gemeinschaft und zur möglichen Belegung in mehreren Arealen.
Der Friedhof von Werlaburgdorf liegt in unmittelbarer Nähe zur 926 erstmals erwähnten Pfalz Werla – in der überregionalen Betrachtung bietet die Analyse des Bestattungsplatzes einen ganz besonderen Blick auf die Pfalz Werla und die Folgen ihrer Errichtung für die ländliche Bevölkerung.

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