Beim dreitägigen Symposium widmete sich Dr. Fischer in seinem Vortrag vor allem der forschungspolitischen Debatte zu ziviler und nicht-ziviler Forschung aus Sicht der Europäischen Union. Dabei stellte Fischer mehrere Thesen vor:
- Die Auswirkungen der veränderten Sicherheitslage in Europa auf die Wissenschaftspolitik wurden in Deutschland erst mit Verzögerung wahrgenommen.
- Nicht-zivile Forschung wird hierzulande überwiegend vom Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) gesteuert.
- Es gibt bislang kaum systematisch finanzierte Brücken zwischen ziviler und nicht-ziviler Forschung, obwohl sich beide Bereiche in der Praxis zunehmend überschneiden.
- Viele Hochschulen und damit ein Großteil der Forschenden sind von nicht-ziviler Forschung ausgeschlossen.
„Ich freue mich über die Einladung, forschungspolitische Entwicklungen zu diskutieren und mit engagierten Persönlichkeiten über die Zukunft unseres Wissenschaftssystems ins Gespräch zu kommen, betonte Dr. Fischer“ Auch LEIZA-Generaldirektorin Professor Dr. Alexandra W. Busch unterstützt dieses übergeordnete wissenschaftspolitische Engagement der Einrichtung und ergänzt: „Als Leibniz-Zentrum für Archäologie sind wir Teil des deutschen und des EU- Wissenschaftssystems. Wir wollen unsere Erkenntnisse im weltweiten Dialog teilen und mit der Gesellschaft unsere Zukunft gestalten. Dabei verstehen wir uns als Institution, die zur Stärkung der Demokratie beitragen kann“.
Über das Symposium
Das "Villa Vigoni-Symposium zu Wissenschaft und Politik" fördert als Format des Deutsch-Italienischen Zentrums für den Europäischen Dialog die wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie den Austausch zwischen Deutschland, Italien und Europa in Wissenschaft, Politik und Kultur – mit besonderem Fokus auf junge Generationen. Die Veranstaltung wird von der Joachim Herz Stiftung mit Sitz in Hamburg unterstützt.