Drei Kleeblattkannen des 1. bis 4. Jahrhunderts
Drei Kleeblattkannen des 1. bis 4. Jahrhunderts aus dem Konvolut der möglicherweise beim Bau der Bagdadbahn gefundenen Gläser © LEIZA / V. Iserhardt

Unsere archäologische Sammlung besteht aus ca. 220.000 Einzelobjekten, darunter Originalfunde, Kopien, Rekonstruktionen und Modelle. Sie sind Gegenstand von Forschungsprojekten der Wissenschaftler*innen des LEIZA und externer Forscher*innen. Die Einbindung der Sammlung ist vielfältig: Projekte können sich einem ausgewählten Sammlungsbestand widmen oder eine Auswahl von Funden wird mit Objekten aus anderen Sammlungen in einem größeren Rahmen erforscht. Häufig werden in diesem Zusammenhang auch naturwissenschaftliche Analysen an den Objekten durchgeführt.

Eine möglichst exakte Identifizierung von Fundort und Fundkontext eines Artefakts ist für archäologische Forschungen unentbehrlich. Die in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnene Provenienzforschung zielt aber nicht nur auf eine möglichst genaue Erfassung der Herkunft ab, sondern vor allem auf die Ermittlung der Umstände von Bergung, Vermittlung und Erwerb der Fundobjekte und die Beurteilung, inwiefern dabei illegale Handlungen eine Rolle gespielt haben. Ein Schwerpunkt der Provenienzforschung liegt auf NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut und in den letzten Jahren zunehmend auf Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Am LEIZA berücksichtigen wir darüber hinaus die Problematik von illegal verhandelten Raubgrabungsfunden, da man in der Vergangenheit darauf angewiesen war, zur Erweiterung der eigenen Sammlung Originale durch Schenkungen, Tausch oder den Ankauf im Kunst- und Antikenhandel zu erwerben.

Das LEIZA stellt sich der Aufgabe der Provenienzforschung und ermöglicht durch den offenen Umgang mit seinen Beständen, potentielle Herkunftsländer und -gesellschaften über Erwerbungsumstände zu informieren. Ein erster Schritt bestand darin, die Inventarbücher online zur Verfügung zu stellen. Dies wird zeitnah durch einen Online-Zugang zu unserer Objektdatenbank ergänzt. Gleichzeitig wird die Provenienz der Bestände sukzessive im Rahmen von Projekten erforscht.

Kontakt

Leibniz-Zentrum für Archäologie
Ludwig-Lindenschmit-Forum 1
55116 Mainz

Dr. Annette Frey
+49 6131 8885-120
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Forschungsprojekte

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