Forschungsprojekt

Die römischen Ziegelstempel aus Trier

Interdisziplinäre Forschungen zur Baukeramikproduktion

Zusammengefasst

Ziegelstempel stellen den häufigsten Nachweis von Kennzeichnungen antiken Baumaterials dar. Mit der römischen Eroberung kam die Stempelsitte auch in die Provinzen nördlich der Alpen. In Trier wurden bislang mindestens 4.000 römische Ziegelstempel gefunden, was einen der umfangreichsten Bestände aus den Provinzen des Römischen Reiches darstellt. Die Ziegel datieren großteils in die Spätantike, als die Stadt zur Kaiserresidenz ausgebaut wurde. Mit altertums- und naturwissenschaftlichen Methoden sollen die Trierer Ziegelstempel in einem interdisziplinären Projekt untersucht werden.

Das maßgebliche Ziel des Projektes ist die umfassende Erforschung der Ziegelproduktion als bedeutender Wirtschaftszweig zum Ausbau der antiken Metropole Trier. Zudem wird aufgrund der Auswertung der räumlichen Verteilung der gestempelten Ziegel ein besseres Verständnis der baulichen Genese des römischen Trier angestrebt. Dazu zählt die Identifikation bislang unbekannter staatlicher und öffentlicher Bauvorhaben. Für die spätantike Ziegelproduktion soll eine Quantifizierung von Produktions-, Transport- und Bauleistungen stattfinden.

Methodik

Das Projekt ist interdisziplinär aufgestellt, um die Fragestellungen mit einem breiten methodischen Spektrum beantworten zu können.

Archäologie und Epigraphik: Die Stempel werden nach epigraphischer Kriterien geordnet und klassifiziert. Für die weitere Auswertung ist die Berücksichtigung der Fundkontexte wichtig. Diese gibt Hinweise auf die Chronologie der Stempel sowie die Interpretation der Bauten bzw. die Herausarbeitung von Bauphasen.

Archäometrie: Petrographische und chemische Analysen sollen durchgeführt werden, um Aussagen zu Produktionstechniken sowie den verwendeten Rohstoffen zu gewinnen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse lassen sich Werkstätten und Produzenten identifizieren sowie die anhand der Auswertung der Stempel gewonnenen Ergebnisse überprüfen und erweitern.

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Kontakt

PD Dr. Thomas Schmidts
+49 6131 8885-322
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