Forschungsprojekt

Falschmünzerei im römischen Trier des 3. Jh. n. Chr.

Untersuchungen zum größten Fundkomplex von Münzgussformen nördlich der Alpen

Zusammengefasst

Die 1996 bis 1999 von Dr. H.-P. Kuhnen geleiteten Rettungsgrabungen nördlich des Amphitheaters führten zur Entdeckung von ca. 6.000 Münzgussformen und Fragmenten aus Ton, die in der Fundamentschicht eines Stadtmauerturms lagen. Die Bestimmung einer Stichprobe von 600 Formen zeigt, dass sie zum Nachguss von Denaren und Sesterzen der Kaiser Antoninus Pius (138–161) bis Gordian III. (238–241) dienten. Im Rahmen dieses Projekts werden die wechselseitigen Auswirkungen von Staat und Privaten in der Münzproduktion sowie die Anpassungsfähigkeit des römischen Münzsystems an Krisensituationen untersucht.

Die Bestimmung aller Münzabdrücke bzw. Patrizen aus dem Trierer Fundkomplex soll unter Heranziehung der Fundmünzen und Münzschätze aus dem Trierer Raum die Frage aufgreifen, wie die lokale Münzproduktion den Münzumlauf bzw. die offizielle Münzversorgung der Stadt beeinflusst hat. Weitere Untersuchungen zur Organisation der Produktion und zum Herstellungsprozess der Förmchen werden ausgeführt. Mögliche Integrationsprozesse der Trierer Falschmünzerei in Zusammenhang mit den Aktivitäten der Töpfer und Metallhandwerker am Stadtrand werden u. a. durch die archäometrische Analyse des verwendeten Tons erforscht.

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Kontakt

Dr. Jérémie Chameroy
+49 6131 8885-268
Kontakt

Projektzeitraum

01.2019 - 12.2025

  • Rheinisches Landesmuseum Trier
  • Université de Caen Normandie, Centre Michel de Boüard-CRAHAM

  • J. Chameroy / P.-M. Guihard (Hrsg.), Produktion und Recyceln von Münzen in der Spätantike. RGZM Tagungen 29 (Mainz 2016).
  • J. Chameroy / P.-M. Guihard, Falsa fusio à Trèves. Les moules monétaires du IIIe siècle de la Löwenbrauerei et la place du denier dans la circulation monétaire en Gaule du Nord. J. Chameroy / P.-M. Guihard (Hrsg.), Produktion und Recyceln von Münzen in der Spätantike. RGZM Tagungen 29 (Mainz 2016) 235-263.

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