Zusammengefasst

Im Fall exotischer Tierarten werden Menschen mit etwas konfrontiert, das ihnen auf faszinierende Weise fremd ist. Der Nachweis von eingeführten oder eingewanderten Tierexoten in Archäologie, Archäozoologie, Bild- oder Schriftquellen erlaubt es, den Umgang mit dem Fremden in verschiedenen Kulturräumen zu studieren und ihre soziale (Herrscherprestige), spirituelle (Bestattungsbräuche) oder wirtschaftliche Bedeutung (Importbeziehungen, Netzwerke) zu untersuchen.

Exemplarisch erforschen wir die Rolle von (exotischen) Vögeln im Kult während der Steinzeit zwischen Ostsee und Schwarzem Meer und die historische Nutzung und Wahrnehmung von Kamelen in Europa. Zur Erforschung des gesellschaftlichen und ökologischen Hintergrundes von Exoten und Otherness dient auch eine internationale Fachtagung, die im September 2025 in Dänemark stattfindet. Sie wird sich des Themas in zeit-, raum- und fächerübergreifender Form annehmen und dabei auch der Frage nachgehen, welche ökologische Konsequenzen das Erscheinen gebietsfremder Tierarten hatte (introduction vs immigration).

  •  Teilen
  •  Link kopieren
  •  Artikel drucken

Projektzeitraum

01.2024 - 12.2028

  • Anna-Theres Andersen, ROOTS Cluster of Excellence (Universität Kiel)
  • Dr. Daniel Groß, Museum Lolland/Falster (Dänemark)
  • Prof. Dr. Sigmund Oehrl, Archäologisches Museum / Universität von Stavanger (Norwegen)
  • Dr. Yevheniia Yanish, Akademie der Wissenschaften, Kyjiw (Ukraine)

  • Schmölcke, U., 2022. What about exotic species? Significance of remains of strange and alien animals in the Baltic Sea region, focusing on the period from the Viking Age to High Medieval times (800–1300 CE). Heritage 5, 3864–3880. https://doi.org/10.3390/heritage5040199

Informiert bleiben!

Regelmäßige LEIZA-Updates im Posteingang: Jetzt unseren Newsletter abonnieren