Forschungsprojekt

Metallene Votivgaben aus dem sogenannten Ares-Tempel auf dem Monte Casale (Syrakus, Italien)

Beweise für die Interaktion zwischen Griechen und Indigenen im archaischen Ostsizilien?

Zusammengefasst

Monte Casale, das antike Kasmenai, liegt isoliert auf einem Hügel im Hinterland des südöstlichen Teils Siziliens. In strategisch günstiger Lage in einer Kontaktzone mit der indigenen Bevölkerung Siziliens positioniert, war die Stätte eine im Jahre 643 v. Chr. gegründete Subkolonie der bedeutenden griechischen Stadt Syrakus.

Monte Casale wurde zuerst von Paolo Orsi entdeckt, der hier zwischen 1927 und 1931 archäologische Ausgrabungen durchführte. Bei der Untersuchung des westlichen Teils der Fundstätte entdeckte Orsi einen heiligen Bezirk mit zahlreichen Weihgaben aus Metall. Der Fundkomplex, der heute im Museo Archeologico Regionale Paolo Orsi in Syrakus aufbewahrt wird, besteht insbesondere aus einer großen Zahl eiserner Angriffswaffen, die in dieser Menge bislang an keinem anderen westgriechischen Fundplatz Unteritaliens und Siziliens nachgewiesen wurde.

Die Analyse dieser Funde hat wichtige Erkenntnisse liefern, inwiefern sich darin griechische oder einheimische Elemente wiederspiegeln und damit erlauben, den sogenannten „militärischen Vorposten“ der Griechen auf dem Monte Casale und seine Interaktion mit der indigenen Bevölkerung in einem neuen Licht zu sehen, wobei insbesondere die in Sizilien und Süditalien lange Zeit unterschätzten Metallobjekte zu dieser Neubewertung beitragen. Neuere Materialstudien auf Sizilien zeigen, dass traditionelle Annahmen über die Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppen in den griechischen Poleis (Griechen, Indigene, Etrusker usw.) nochmals überdacht werden müssen.

Ziel des Projekts war es, ein besseres Verständnis der Identität der Gläubigen zu beitragen, die das Stadtheligtum auf dem Monte Casale besuchten und dort metallene Votivgaben stifteten, der dort durchgeführten rituellen Praktiken und wie die Gruppen miteinander interagierten.

  •  Teilen
  •  Link kopieren
  •  Artikel drucken

Kontakt

Dr. Azzurra Scarci
+49 6131 8885-0
Kontakt

Projektzeitraum

02.2018 - 12.2021

Unterstützung

Fritz Thyssen Stiftung

  • A. Scarci – R. Graells i Fabregat – F. Longo (Hrsg.), Armi votive in Sicilia. Atti del Convegno Internazionale di Studi, Siracusa-Palazzolo Acreide 12-13 novembre 202. RGZM – Tagungen 48 (Mainz 2022).
  • A. Scarci – R. Graells i Fabregat – R. Lanteri – F. Longo (Hrsg.), Armi a Kasmenai. Offerte votive dall’area sacra urbana [catalogo della mostra. Palazzolo Acreide 13 novembre 2021-28 febbraio 2022] (Paestum 2021).
  • A. Scarci, Il complesso di armi dall’area sacra urbana di Monte Casale. In: A. Scarci - R. Graells i Fabregat - F. Longo (Hrsg.), Armi votive in Sicilia. Atti del Convegno Internazionale di Studi, Siracusa-Palazzolo Acreide 12-13 novembre 202. RGZM – Tagungen 48 (Mainz 2022) 29-40.
  • A. Scarci, Iron spear- and javelinheads from the Archaic sanctuary at Monte Casale, the ancient Kasmenai (Prov. Syracuse, southeastern Sicily). In: Armes et Guerriers. Continuités et changements dans l’équipement du guerrier en Europe et au Proche et Moyen-Orient de l’âge du Bronze au Moyen-Âge (Oxford 2022) 71-76.
  • Scarci, Iron and bronze weapons from the sanctuary at Monte Casale (Syracuse) as «ex voto par trasformation, ex voto par destination». In: R. Graells – G. Bardelli (Hrsg.), Ancient Weapons. New research perspectives on weapons and warfare. Proceedings of the International Conference. Mainz, September 20th-21th 2019 (Mainz 2021) 13-29.
  • A. Scarci, Il rituale del dono di armi nel santuario dell’antica Kasmenai: esibizione, defunzionalizzazione e deposizione. In: E. Greco – A. Salzano – C. I. Tornese (Hrsg.), Dialoghi sull’Archeologia della Magna Grecia e del Mediterraneo. Atti IV Convegno Internazionale di Studi. Paestum, 15-17 novembre 2019 (Paestum 2021) 171-182.

Informiert bleiben!

Regelmäßige LEIZA-Updates im Posteingang: Jetzt unseren Newsletter abonnieren