(Prä)Historische Umweltentwicklung im Ostseeraum
Die Tierwelt im Kontext von Kulturtransfer und sozioökonomischer Entwicklung
Veränderungen der Tierwelt, wie sie auf archäologischen Fundplätzen nachgewiesen werden können, spiegeln ökologische, ökonomische und soziale Veränderungen wider. Die Archäozoologie vermag also Entwicklungsprozesse auf ganz unterschiedlichen Ebenen und Skalen nachzuvollziehen und zu erklären. In diesem Projekt werden auf Grundlage archäozoologischer Erkenntnisse regionale und zeitlich ganz unterschiedliche sozioökonomische Verhältnisse und überregionale Kulturentwicklungen einander gegenübergestellt und Beziehungen zueinander erarbeitet. Rekonstruktionen der Arealentwicklung ökologisch oder ökonomisch relevanter Wildtierarten unter Einbeziehung von eigens durchgeführten 14C-Datierungen sind dabei ein wichtiges Instrument. Als Indikatorarten liefern sie entscheidende Informationen über das menschliche Agieren in der Natur.
Das Projekt untersucht mithin die Wechselwirkungen zwischen Menschen und ihrer natürlichen Umwelt, nähert sich also von mit paläoökologischen Methoden dem Kernthema des Forschungsfeldes. Dabei liegt der räumliche Fokus auf der Ostsee, die als Quasi-Binnenmeer einen weitgehend abgeschlossenen Naturgroßraum bildet, um den herum sich soziale Gefüge gruppierten und interagierten. Untersucht wird, welche Bedeutung der Kulturtransfer und die unterschiedliche sozioökonomische Entwicklung verschiedener sozialer Gefüge auf die Umweltentwicklung nahmen. Zugleich war und ist die Ostsee ein dynamisches System mit wechselvoller Naturgeschichte, und das Leben mit diesen Umweltveränderungen ist ebenfalls Thema dieses Projektes.
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Kontakt
- PD Dr. habil. Ulrich Schmölcke
- +49 4621 813-352
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Team
Projektzeitraum
- 01.2024 - 12.2030