Lange galt die Bronzezeit als ein goldenes Zeitalter, in dem der Handel mit Kupfer und Zinn sowie Gold und Glasperlen einen Aufschwung erlebte und zu einer dynamischen kulturellen Entwicklung in Europa führte. Doch Entdeckungen im Tollensetal, einem Flusstal in Nordostdeutschland, werfen seit einigen Jahren Zweifel an diesem Bild einer prosperierenden und friedlichen Bronzezeit auf.
In einem etwa 2,5 Kilometer langen Flussabschnitt nördlich von Neubrandenburg wurden zahlreiche menschliche Überreste gefunden, die wiederholt Anzeichen von Verletzungen aufweisen. Daneben wurden viele Bronzefunde geborgen, unter denen Waffen eine prominente Rolle spielen. Diese Funde aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. werden in der Öffentlichkeit oft als Überreste des ältesten Schlachtfeldes in Europa bezeichnet.
Der Vortrag gibt einen Überblick zu wichtigen Funden und Auswertungsergebnissen, um das Narrativ einer kriegerischen Auseinandersetzung kritisch zu diskutieren. Wie gesichert ist die Interpretation der Funde als Zeugnisse einer größeren Kampfhandlung? Was wissen wir über die Herkunft der Funde und menschlichen Individuen? Schließlich sollen die außergewöhnlichen Funde aus dem Tollensetal in einen überregionalen Zusammenhang gestellt werden.
Der Vortrag findet hybrid statt. Für die Online-Teilnahme schreiben Sie bitte eine E-Mail an anmeldung(at)leiza.de. Sie erhalten kurz vor der Veranstaltung einen Zoom-Link.
Eine Veranstaltung des Forschungsfeldes “Wechselwirkungen zwischen Menschen und Umwelten” am LEIZA.