Ein Expertenteam von Wissenschaftler:innen des Leibniz Zentrums für Archäologie (LEIZA), des Institute of Electronic Structure and Laser (IESL), Foundation for Research and Technology-Hellas, und des Department of Chemistry, University of Crete, hat ein Micro-LIBS-System entwickelt, das in der Lage ist, Mg/Ca-Bilder auf Meeresmuschelschalen zu erzeugen. Die Arbeit enthält detaillierte Spezifikationen und Parameter, die es bestehenden Laboren ermöglichen soll, ihr System einfach anzupassen, um Hartgewebeproben zu untersuchen.
Das System wurde anhand von Schneckenschalen, die in archäologischen Fundorten zu finden sind, getestet. 101 Muschelproben wurden in etwa 71 Stunden Maschinenzeit untersucht, wobei 234 Bilder erzeugt wurden, um die Schalen genauer zu betrachten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Methode zuverlässig und effizient ist, ohne die Schneckenschalen zu beschädigen. Auch ist sie geeignet, um andere Aspekte von Meeresmollusken zu erforschen.
„Auch wenn die Entwicklung der maßgeschneiderten Instrumentierung und Arbeitsabläufe viel Zeit beansprucht hat, ermöglicht uns LIBS durch seine gesteigerte Effizienz die Untersuchung einer größeren Anzahl von Schalenproben hinsichtlich Temperaturschwankungen, ökologischer Parameter und menschlicher Konsumpraktiken“, erklärt Dr. Niklas Hausmann, Leiter der Emmy-Noether-Projektgruppe SEAFRONT am Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA).
Die Studie unterstreicht das enorme Potenzial der LIBS-Methode für interdisziplinäre Forschungsbereiche, darunter Paläoklimatologie, Meeresökologie und Archäologie.
Lies den vollständigen Artikel in Nature Scientific Reports für detaillierte Einblicke in die Forschung:
Hausmann, N., Theodoraki, D., Piñon, V. et al. Applying laser induced breakdown spectroscopy (LIBS) and elemental imaging on marine shells for archaeological and environmental research. Sci Rep 13, 19812 (2023). https://doi.org/10.1038/s41598-023-46453-w
Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)
Das LEIZA erforscht als Leibniz-Forschungsinstitut und -museum für Archäologie die materiellen Hinterlassenschaften aus 3 Mio. Jahren Menschheitsgeschichte. Ziel ist es, anhand archäologischer Funde und Befunde menschliches Verhalten und Handeln, menschliches Wirken und Denken sowie die Entwicklung und Veränderung von Gesellschaften aufzuzeigen und zu verstehen. Als eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft verbindet das LEIZA exzellente Wissenschaft mit Ausstellungen und ist mit seinem Bildungsauftrag gleichzeitig ein Ort des Dialoges mit der Öffentlichkeit. Das LEIZA ist weltweit tätig und betreibt bislang erfolgreich und umfassend Forschungen in verschiedenen Regionen Afrikas, Asiens und Europas. Die einzigartige Konzentration archäologischer, naturwissenschaftlicher, restauratorischer und informationstechnologischer Kompetenzen verbunden mit bedeutenden Werkstätten, Laboren und Archiven, erlaubt es dabei, objektorientierte Forschung zur Archäologie der Alten Welt (Asien, Afrika, Europa) von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die Neuzeit zu betreiben.
Das LEIZA war bis zur Umbenennung zum 1. Januar 2023 international bekannt als Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) und wurde im Jahr 1852 auf Beschluss der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in Mainz gegründet. www.leiza.de