Die Übergabe des Bewilligungsbescheids erfolgte im Rahmen des Antrittsbesuchs von Ministerialdirektorin Katharina Heil am LEIZA, nachdem sie im Juli 2024 ihre Tätigkeit im Ministerium aufgenommen hat. „Ich freue mich, persönlich am LEIZA zu Gast zu sein und gute Nachrichten zu überbringen. Die Bewilligung dieser Mittel ist ein bedeutender Schritt, um die Forschungskapazitäten des LEIZA weiter zu stärken und eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung archäologischer Objekte zu gewährleisten“, so Heil.
„Wir bedanken uns herzlich beim Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz für die Förderung von knapp 250.000 Euro, die das LEIZA um einen Eigenanteil in Höhe von rund 24.000 Euro ergänzt. Sie ermöglicht es uns nicht nur, Standards unserer Forschungsinfrastruktur am LEIZA zu sichern und weiterzuentwickeln, sondern auch, die Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern zu intensivieren“, betont Dr. Torsten Fischer, Administrativer Direktor des LEIZA.
Die neue 2D-Röntgenanlage ersetzt ein älteres Gerät aus dem Jahr 1988, das im damaligen Römisch-Germanischen Zentralmuseum, heute LEIZA, erworben wurde und mittlerweile nicht mehr eingesetzt werden kann. „Die Anschaffung der neuen Röntgenanlage ist für das LEIZA von zentraler Bedeutung, um entstandene Lücken im Forschungsprozess zu schließen“, sagt Dr. Ivan Calandra, Leiter der 2021 eingerichteten „IMPALA – Imaging Platform at LEIZA“. „Sie wird als Ergänzung zum vorhandenen 3D-Computertomographen, kurz CT, eingesetzt und ermöglicht die Untersuchung einer Vielzahl unterschiedlich beschaffener archäologischer Objekte.“
Zum Einsatz kommt die neue Anlage vor allem bei Objekten, die sich nicht für eine Untersuchung im CT aufrichten lassen oder so groß oder schwer sind, dass sie die Traglast des CT-Probenhalters überschreiten. Dazu zählen zum Beispiel sogenannte Blockbergungen, bei denen die archäologischen Funde zusammen mit dem umgebenden Erdreich geborgen wurden. Sie eignet sich aber auch für sehr empfindliche Stücke wie fragile Objekte aus Metall, die durch eine Halterung für das CT möglicherweise beschädigt würden. Da die Aufnahmen mittels CT aufwendiger und langwieriger sind, lässt sich mit Röntgenaufnahmen auch gut eine Vorauswahl der intensiver zu untersuchenden Objekte treffen. So wird es die technische Ausstattung der neuen Anlage den Forschenden ermöglichen, die Analyse passgenau auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Objekte abzustimmen und besonders aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Zudem spielt die Anlage auch eine große Rolle für die Restaurierung und Konservierung am LEIZA – die bisherige Anlage war auch essenziell für die Planung und Vorbereitung der Restaurierung archäologischer Objekte.
Durch die Integration in die bestehende Infrastruktur wird die neue Röntgenanlage nicht nur den Anforderungen der Forschungsprojekte am LEIZA gerecht, sondern soll auch externen wissenschaftlichen Kooperationen und Aufträgen dienen.
Pressestelle LEIZA | Leibniz-Zentrum für Archäologie
Stephanie Mayer-Bömoser
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Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)
Das LEIZA erforscht als Leibniz-Forschungsinstitut und -museum für Archäologie den Menschen und seine Entwicklung auf Basis materieller Hinterlassenschaften aus drei Millionen Jahren zeit- und raumübergreifend. Die daraus gewonnenen grundlegenden Erkenntnisse verhelfen zum besseren Verständnis menschlichen Verhaltens und Handelns und der Entwicklung von Gesellschaften. Damit bereichert das LEIZA das Wissen zum Menschen um die archäologische Perspektive und schafft wesentliche Grundlagen für die Reflexion der Gegenwart und die Gestaltung der Zukunft. Mit der Archäologie versteht das LEIZA den Menschen in den Zusammenhängen und teilt die gewonnenen Erkenntnisse im internationalen Dialog. Das LEIZA ist weltweit tätig und betreibt bislang erfolgreich und umfassend Forschungen in verschiedenen Regionen Afrikas, Asiens und Europas. Die einzigartige Konzentration archäologischer, naturwissenschaftlicher, restauratorischer und informationstechnologischer Kompetenzen verbunden mit bedeutenden Werkstätten, Laboren und Archiven erlaubt es dabei, objektorientierte Forschung zur Archäologie der Alten Welt (Asien, Afrika, Europa) von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die Neuzeit zu betreiben. Als eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft verbindet das LEIZA exzellente Wissenschaft mit Ausstellungen und ist mit seinem Bildungsauftrag gleichzeitig ein Ort des Dialoges mit der Öffentlichkeit.
Bis zur Umbenennung zum 1. Januar 2023 war das LEIZA international bekannt als Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) und wurde im Jahr 1852 auf Beschluss der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in Mainz gegründet. Seit 2024 ist das LEIZA an insgesamt vier Standorten in Deutschland vertreten: Mainz, Neuwied, Mayen und Schleswig. www.leiza.de
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