Pressemitteilung

Thema Barrierefreiheit: Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, Matthias Rösch, besucht Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz

Mainz. Bei seiner Rundreise zum Thema „Barrierefreiheit bei öffentlichen Gebäuden des Landes“ besuchte Matthias Rösch, der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, am 9. Mai den Neubau des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) in Mainz. Das vom Landesbetrieb LBB im vergangenen Jahr ans LEIZA übergebene Instituts- und Ausstellungsgebäude bietet ein hohes Niveau an baulicher Barrierefreiheit für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrende sowie bei Hör- oder Sehbehinderung.

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 Menschen in Ausstellungsbereich

Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, Matthias Rösch, besucht Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz
© LEIZA / René Müller

Der Rundgang des Landesbeauftragten durch den Neubau, der aus einem Institutsbereich für die Forschungsaufgaben des LEIZA und einem circa 3.000 Quadratmeter umfassenden Ausstellungsflügel besteht, folgte den Stationen künftiger Besucherinnen und Besucher in den Ausstellungs- und Veranstaltungsbereichen. Auf dem Boden des Foyers wird ein mit dem Langstock tastbares Leitsystem aus parallelen Linien und Noppenfeldern angebracht, vergleichbar den Leitsystemen an Bus- und Bahnhaltestellen. Bei der Planung orientierte sich die für den Neubau zuständige Niederlassung Mainz des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) am Leitsystem im Staatstheater Darmstadt. Vom Haupteingang des LEIZA führen Leitlinien zum Empfangstresen, zu einem tastbaren Relief-Übersichtsplan, zur Dauerausstellung, dem öffentlichen Treppenhaus und zum barrierefreien Aufzug. Wo sich Linien kreuzen oder ihr Ziel erreichen, befindet sich jeweils ein Noppenfeld. Die Elemente sind aus Messing, so dass ein optischer Kontrast zu dem Bodenbelag aus hellem Betonstein entsteht. Der Einbau ist während der Sommerferien geplant.

„Unser Ziel ist es, Barrierefreiheit für alle Landesgebäude herzustellen. Das ist eine große Aufgabe und es gibt großartige Lösungen. Mit dem Neubau des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) konnte ich heute in Mainz ein Vorzeigeprojekt besuchen, das neue Maßstäbe für die Wissenschaft und für die Barrierefreiheit setzt. Das macht Mut für ein barrierefreies und inklusives Rheinland-Pfalz“, erklärte der Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen Matthias Rösch.

Induktive Höranlagen ermöglichen es, störungsfrei Audiosignale wie Musik oder Wortbeiträge in Veranstaltungsräumen drahtlos über das Hörgerät zu empfangen. Entsprechende Anlagen wurden im Vortragssaal im Erdgeschoss und im Foyer im Bereich des Empfangstresens eingebaut.

Im Ausstellungsflügel sind rollstuhlgerechte WC-Anlagen auf jeder Etage vorhanden. Im Erdgeschoss befindet sich eine barrierefreie Sanitäranlage mit einem beidseitig anfahrbaren höhenverstellbarem WC, Klappstützen auf beiden Seiten, einem mit Rollstuhl unterfahrbaren Waschtisch, Notruf-Seilzug und einer Klappliege als zweckdienliche Umkleidemöglichkeit für mobilitätseingeschränkte Menschen. Die Tür lässt sich mit einem Freilauftürschließer nahezu widerstandslos öffnen. Im 1. und 2. Obergeschoss wurde jeweils eine große Kabine mit rollstuhlgerechtem WC, einem Haltebügel und Notruf in die allgemeine Damen- und Herren-Toilettenanlage integriert. Sie stehen auch Menschen mit Gehhilfen und als Eltern-Kind-Toilette zur Verfügung.

Heinrich Baßler, Administrativer Direktor des LEIZA, betonte: „Als einem Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft ist es dem LEIZA ein zentrales Anliegen, die gesellschaftliche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen und aller Menschen zu ermöglichen. Es war uns daher sehr wichtig, das Museum und unsere neuen Dauerausstellungen von Beginn an barrierefrei und inklusiv zu planen und umzusetzen."

Für Mitarbeitende des LEIZA steht im 3. Obergeschoss des nichtöffentlichen Institutsbereichs eine rollstuhlgerechte Toilette mit abgestimmten Türgriffhöhen zur Verfügung. Auf dieser Etage befinden sich die Büros und der Konferenzraum.

Nahezu alle Türen im Gebäude, auch die Bürotüren, sind mit einer lichten Durchgangsbreite von mindestens 90 Zentimetern barrierefrei. Die Türen zur Dauerausstellung, zur Sonderausstellung sowie zum Garderoben- und WC-Bereich im Erdgeschoss werden während der Öffnungszeiten offengehalten. Die Tür zum Vortragssaal muss bei laufenden Veranstaltungen geschlossen sein. Seite 3 von 3 Sie ist jedoch mit einem Motor ausgestattet und kann bei Bedarf von Rollstuhlfahrenden mit einer Taste am Empfangstresen geöffnet werden.

Der Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB, Holger Basten, sagte: „Selbstverständlich erfüllen besondere Neubauprojekte wie das LEIZA in Mainz alle Anforderungen von Besucher*innen, Forschenden und Mitarbeitenden an die Barrierefreiheit. Neben dem Einsatz modernster Instrumente, wie induktiver Hörschleifen, bestens ausgestatteten sanitären Anlagen auf allen Ausstellungsebenen, entsprechenden Türöffnungen, ist deren qualitätsvolle architektonische Einbindung im LEIZA hervorzuheben. Den beteiligten Fachleuten, Beauftragten, dem Leibniz-Zentrum für Archäologie und dem Landesbetrieb LBB ist es nicht nur am Beispiel des Leitsystems gelungen, sowohl taktil als auch im optischen Kontrast sehr gute Lösungen zu finden.“

Zusatzinfo: Barrierefreies Bauen

Barrierefrei sind nach dem Landesinklusionsgesetz von 2020 „bauliche und sonstige Anlagen“, wenn sie „für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.“ Die technische Umsetzung der Vorgaben zum barrierefreien Planen und Bauen wird in DIN-Normen festgehalten (DIN 18040-1 Barrierefreies Bauen – Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude und DIN 18040-2 Barrierefreies Bauen – Teil 2: Wohnungen). Die Normen enthalten detaillierte Planungsgrundlagen, beispielsweise für die lichte Breite von Aufzugtüren (mindestens 90 Zentimeter), die maximale Steigung von Rampen (6 Prozent) oder für ausreichend große Bewegungsflächen vor WC und Waschbecken (mindestens 150 mal 150 Zentimeter).

Pressekontakt

Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)
Ludwig-Lindenschmit-Forum 1
55116 Mainz

Ebru Esmen M.A.
Pressearbeit und Onlinekommunikation

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