Hofheimer Kapellenberg: Feldforschungen stehen an

Gleich zwei archäologische Kampagnen stehen demnächst an der jungsteinzeitlichen Siedlung auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus an: Dadurch sollen bodenkundliche Bohrungen und archäologischen Untersuchungen weitere Lücken in der Bebauungsgeschichte des bedeutenden Landschaftsdenkmal schließen.

Unterstützt von der Kreisstadt Hofheim am Taunus untersuchen auch dieses Jahr das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) und der Arbeitsbereich Vor- und Frühgeschichte des Instituts für Altertumswissenschaften der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz in Zusammenarbeit mit der hessenARCHÄOLOGIE die archäologische Fundstätte aus der Jungsteinzeit auf dem Hofheimer Kapellenberg. 

„Bereits im Mai werden in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz bodenkundliche Bohrungen nördlich des Meisterturmes ausgeführt“, sagt Prof. Dr. Detlef Gronenborn vom LEIZA. Deren Ziel sei es, Aussagen über die ehemalige Besiedlungsdichte zu erlauben bzw. bestehende Berechnungen zu untermauern. „Sollte sich die dort erprobte Methode für den Kapellenberg als erfolgreich erweisen, kann sie auf weitere Flächen ausgeweitet werden.“ Die Bohrungen werden keinerlei negative Auswirkungen auf den Wald und die Waldverjüngung haben. Vielmehr sind sie ein probates Mittel moderner subtiler minimalinvasiver archäologischer Flächenuntersuchungen.

Im August wird dann der große Grabhügel mit Grabungen untersucht, um bisherige geomagnetischen Prospektionen zu überprüfen. „Ziel ist, die Grab-Architektur noch genauer zu datieren und weitere Informationen zur mutmaßlichen, allerdings völlig unbeabsichtigten, Zerstörung des Monuments im 19. Jahrhundert zu sammeln“, sagt Gronenborn. „Am Ende des Sommers hoffen wir, somit weitere fundamentale Erkenntnisse zur Bebauungsgeschichte dieses einzigartigen Landschaftsmonuments im Rhein-Main-Gebiet und ganz Deutschland gewonnen zu haben."

6.000 Jahre zurückliegende Stadtgeschichte von Hofheim wird dank heutiger Technik wieder lebendig

Hofheim erhält 103.770 Euro aus Förderung smarter Kommunen im Programm „Starke Heimat Hessen“ für digitale Projekte des Museums. Mittels Virtual Reality und digitaler Animationen soll Hofheimer Stadtgeschichte wieder lebendig werden. Dazu zählt auch die 6000 Jahre alte jungsteinzeitliche Siedlung auf dem Kapellenberg, die von Prof. Dr. Detlef Gronenborn, Archäologe am Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), und seinem Team erforscht wird.

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