Forschungsprojekt

Raumnutzungsmuster des späten Jungpaläolithikums in Oelknitz (Thüringen)

Zusammengefasst

Die thüringische Fundstelle Oelknitz stellt eine der größten und am besten überlieferten Magdalénien-Plätze im nördlichen Mitteleuropa dar. Die Analyse dieses Platzes vermag die Variabilität von Siedlungssystemen im späten Jungpaläolithikum aufzuzeigen und zu einem vielschichtigen Verständnis des Siedlungswesens beizutragen.

Oelknitz (Thüringen) repräsentiert eines der wichtigsten Zeugnisse früher Gesellschaftssysteme, die in räumlichen Regelwerken bereits vor ca. 15.000 Jahren sichtbar werden. Der archäologische Nachweis lässt sich räumlich in sieben „Siedlungsstrukturen“ gliedern und belegt eindrücklich, wie Menschen in dieser Zeit in dorfartigen Siedlungen zusammenlebten. Zahlreiche Steinartefakte, Schlachtabfälle und Kunstgegenstände zeugen vom alltäglichen Leben der Menschen dieser Zeit. Die jüngsten Funde von Oelknitz – die Tierknochenreste der Strukturen 6 und 7 - werden zurzeit aufgenommen und analysiert. Die Ergebnisse der Faunenanalyse, zusammen mit den schon vorliegenden Ergebnissen der Untersuchungen der lithischen Inventare, werden möglicherweise Hinweise auf bestimmte Aktivitäten in diesen Strukturen liefern. Die Forschungen in Oelknitz, Gönnersdorf und Andernach (Rheinland-Pfalz) stehen in engem Zusammenhang, da die intensiv besiedelten Plätze viele Parallelen aufweisen. Frauenfiguren vom »Typ Gönnersdorf« können Symbol für ein gemeinsames Kommunikationsnetz und gleichartige Regelwerke sein. Synthetische Vergleiche der Forschungsergebnisse zu diesen Plätzen werden darüber Aufschluss geben.

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  • Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Thüringen

  • S. Gaudzinski-Windheuser, Raumnutzungsmuster des späten Jungpaläolithikums in Oelknitz (Thüringen). Monographien des RGZM, Band 105 (Mainz 2013).

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