Regeln und Regelwerke gehören zu den Grundbausteinen komplexerer sozialer Gefüge. Diese zu entschlüsseln und zu verstehen, ist Ziel des Forschungsthemas. Heute sind alle menschlichen Gemeinschaften und Gesellschaften auf komplexen Regelsystemen aufgebaut. Das Bespielen dieser Regelwerke schuf und formte soziale Umwelten, deren innere Dynamiken weit stärker durch Regelungen des sozialen Miteinanders bestimmt werden, als durch äußere Faktoren. Regelwerke helfen dabei, das Individuum in einer Gemeinschaft zu verorten, und schaffen individuelle und Gruppen-Identitäten. In der diachronen archäologischen Betrachtung zeigt sich, dass die Komplexität solcher Regeln und Regelwerke in Zeit und Raum variiert. Vor diesem Hintergrund gehen Einzelprojekte den Ursprüngen und Entwicklungen früher Formen des Regelmäßigen und Regelhaften sowie ganzer Regelwerke nach. Dabei wird versucht, die Wurzeln und Veränderlichkeiten solcher Regelwerke in Raum und Zeit zu verfolgen und hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Funktionieren gesellschaftlichen Zusammenlebens bzw. für die Stabilität und Wandlungsfähigkeit früher Gesellschaften zu verstehen.
- Link kopieren
- Artikel drucken