Forschungsprojekt

Emmy Noether-Nachwuchsgruppe SEAFRONT

Klimatische Einflüsse auf die Ausbreitung des Neolithikums im Mediterranen Raum

Zusammengefasst

Wie sehr Menschen in der Vergangenheit vom Wetter abhängig waren und wie Menschen auf extreme Wetterverhältnisse reagiert haben, sind wichtige Fragen innerhalb der Archäologie. Durch die geochemische Analyse von Muschelartefakten archäologischer Fundstellen ist es möglich, diese Zusammenhänge genauer zu betrachten, da Muscheln sehr genau die klimatischen Bedingungen am Ort aufzeichnen können und schon in der Urgeschichte regelmäßig von Menschen gesammelt wurden.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Ausbreitung des Neolithikums in Südeuropa vor 9000–7000 Jahren. Zu dieser Zeit fanden großflächige, klimatische Veränderungen statt, die diese Ausbreitung direkt bedingt haben könnten. Um diesen klimatischen Einfluss zu quantifizieren, analysiert das Emmy Noether-Projekt die Muschelfunde bekannter steinzeitlicher Fundstellen (Franchthi, Grotta dell'Uzzo, Grotta d'Oriente, Cyclops Cave, und Haua Fteah) im Mittelmeerraum, deren klimatische Archive trotz ihrer langen Forschungsgeschichte bisher nicht im Detail analysiert wurden.

Dies wird zum ersten Mal technisch möglich durch die Methode der Laserinduzierten Plasmaspektroskopie, die durch schnelles elementares Mapping in der Lage ist, große Fundmengen zu analysieren. Dieser technologische Fortschritt ermöglicht nun, dass kurzfristige Wetterverhältnisse an den Fundorten direkt mit archäologischem Material verglichen werden und robuste Aussagen über die Einwirkung der Umwelt auf das menschliche Verhalten gemacht werden können.

Die folgenden Fragen sind in diesem Kontext besonders interessant:

  1. Wurde die Ausbreitung des Neolithikums durch schlechte klimatische Bedingungen verlangsamt?
  2. Wie vergleichbar sind klimatische Archive, die mit verschiedenen zeitlichen (Jahrzehnte vs. Monate) und räumlichen (100 km vs. 100 m) Maßstäben arbeiten?
  3. Ab wann sind wechselnde Wetterverhältnisse 'extrem' und wie resilient waren Menschen in der Steinzeit gegenüber diesen Verhältnissen?
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Kontakt

Dr. Niklas Hausmann
+49 6131 8885-333
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Projektzeitraum

Seit 02.2021

Unterstützung

Deutsche Forschungsgemeinschaft

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