Forschungsprojekt

Sassanidische Altertümer in der Sammlung des LEIZA und ihre Vergleichsstücke

Neupersische Artefakte im Lichte mediterraner und asiatischer Kultureinflüsse

Zusammengefasst

Ausgehend vom sassanidischen Sammlungsbestand des LEIZA, der erstmals vollständig und detailliert vorgelegt wird, soll den verschiedenen kulturellen Einflüssen nachgegangen werden, die für die gestalterische Ausprägung bestimmter Gruppen neupersischer Kleinaltertümer des 5./6. bis 7. Jahrhunderts n. Chr. mitverantwortlich waren.

Seit den 1960er Jahren beherbergt das LEIZA eine der weltweit wichtigsten Sammlungen bedeutender Kleinaltertümer der jüngeren Sassanidenzeit (5./6. bis 7. Jahrhundert n. Chr.) außerhalb des Vorderen Orients. In ihrem dennoch relativ überschaubaren Umfang umfasst sie sowohl Waffen und Trachtbestandteile (u. a. Fibeln und Gürtelbeschläge) als auch Metallgefäße, Gläser und Keramik. Obwohl manche Objekte in der Fachliteratur schon häufiger erwähnt wurden, genügt ihr grundlegender Publikationsstand bislang noch nicht den modernen wissenschaftlichen Standards.

Im Rahmen des vorliegenden Projekts soll deshalb der Gesamtbestand erstmals vollständig und detailliert erschlossen sowie die Bedeutung der Artefakte im Hinblick auf ihre potentielle Mittlerstellung zwischen kulturellen Einflüssen aus dem römisch-byzantinischen Mediterraneum, aus Südostasien und aus der reiternomadischen Welt der Eurasischen Steppengebiete untersucht werden. Für eine Beantwortung entsprechender Fragen könnten sich unter anderem zwei in der Sammlung enthaltene mögliche Grabinventare, deren wahrscheinliches Herkunftsgebiet am Südwestende des Kaspischen Meeres, also in einer tendenziellen Randlage innerhalb des Sassanidenreichs zu verorten ist, als besonders günstig erweisen.

Zur stärkeren Absicherung sich abzeichnender kultur-/entwicklungsgeschichtlicher Schlussfolgerungen ist zudem geplant, im späteren Verlauf des Projekts (2. Phase) dann auch ausgewählte externe Vergleichsobjekte/Sammlungsbestände anderer inner- und außereuropäischer Museen, u. a. auch aus dem Kernraum des sassanidischen Reiches, heranzuziehen und – soweit möglich – entsprechend detailliert in die finale Projektpublikation zu integrieren.

Die Bearbeitung des sassanidischen Sammlungsbestandes des LEIZA erfolgt, aufgeteilt nach Materialgruppen, durch verschiedene am Hause tätige Wissenschaftler, deren dargelegte Einzelergebnisse in eine abschließenden Synthese zusammengeführt werden sollen.

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Kontakt

Dr. Christian Miks
+49 6131 8885-119
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